Die Direktorin Nataša Češarek, Magister der Wirtschaftswissenschaften, leitet Griffing seit zehn Jahren zusammen mit ihrem Mann Urban und setzt so die Tradition des Familienunternehmens fort. Anlässlich des Welttags der Unternehmerinnen, der am 18. Mai gefeiert wird, sprach sie über ihren Bildungs- und Berufsweg und die Koordination der vielen Rollen, die Unternehmerinnen spielen.
In der Grundschule hat sie davon geträumt, Friseurin zu werden, wurde aber wegen ihrer guten Noten dazu ermutigt, eine Mittelschule mit 3-jährigem Programm zu wählen. Ihre Familie hat sie bei der Ausbildung gefördert und an sie geglaubt; also wählte sie die Wirtschaftsschule und stellte fest, dass dieser Beruf sehr gut zu ihr passt. Später hat sie die Fakultät erfolgreich abgeschlossen und dann auch noch den Magisterabschluss erworben. Sie hatte schon als Studentin gerade in unserer Produktion zu arbeiten angefangen. Heute verfügt sie über ausgezeichnete Kenntnisse der Produktionsprozesse und das hilft ihr oft, Entscheidungen zu treffen. Sie möchte jungen Frauen, die an Unternehmertum und Management interessiert sind, mitteilen, dass sie ihrem Herzen folgen und beharrlich sein sollen, da sie alles erreichen können, was immer sie wünschen.
1. Wollten Sie schon immer Direktorin oder Unternehmerin werden?
Eigentlich nicht. Im Kindergarten und dann in der Grundschule wollte ich Friseurin werden, aber dann haben mich die Umstände dazu gebracht, die Wirtschaftsschule zu wählen. Dort habe ich dann gesehen, dass dies ein Beruf war, der zu mir passt. Aber ich hatte immer Ambitionen, ich wollte etwas mehr, was mich dazu brachte, meine Ausbildung an der Fakultät und dann noch im Magisterstudium fortzusetzen. Ich muss hier meiner Familie danken, da sie mich dabei unterstützt haben. Aufgrund des Schulsystems in der Grundschule und meiner Schulnoten wäre ich eher für eine Schule mit einem dreijährigen Programm geeignet gewesen. Deswegen bin ich umso glücklicher, dass meine Familie mich ermutigt hat und ich die Schule problemlos abgeschlossen habe. Bei der Arbeit erweitere ich das Wissen, das ich in all diesen Jahren gesammelt habe, und es macht mir Spaß.
2. Wie finden Sie sich als Unternehmerin in der überwiegend männlichen Branche und Team zurecht?
In unserer Produktion habe ich schon als Studentin gearbeitet, da gab es nur männliche Kollegen und die Zusammenarbeit mit ihnen war gut. Da ich in meiner Karriere aus der Produktion in das Büro und später auf eine Managementposition aufrückte, hilft mir heute die Kenntnis der Produktionsprozesse sehr bei der Leitung, es erleichtert viele Entscheidungen. Die Arbeit mit lauter Männern in diesem Sektor ist ausgezeichnet.
3. In der Gesellschaft wird häufig auf die schwierige Rolle von Unternehmerinnen hingewiesen, die zudem noch Ehefrauen und Mütter sind. Wie koordinieren Sie diese Rollen?
Unternehmerin, Direktorin, und zugleich auch noch Mutter, Hausfrau und in der Korona-Zeit auch noch Lehrerin zu sein ist ziemlich anspruchsvoll. Vielleicht habe ich Glück, weil ich und mein Mann in demselben Unternehmen arbeiten, er in der Technologie-Abteilung und ich im Management. Es ist aber schon schwer, alle diese Rollen zu koordinieren, da manchmal die Arbeit oder die Familie darunter leidet. Der Arbeitstag endet oft nicht um drei oder vier, sondern setzt sich in verschiedenen Abenddebatten fort. Manchmal ist es schwierig, sich von der Arbeit zu trennen, aber mein Mann und ich haben ein gemeinsames Ziel und ich denke, wir sind dabei erfolgreich.
4. Was würden Sie zum Welttag der Unternehmerinnen jungen Frauen, die an Management und Unternehmertum interessiert sind, mitteilen?
Die Anfänge sind schwer und erfordern viel harte Arbeit, manchmal auch in der Freizeit oder am Wochenende. Wer erfolgreich sein will, muss auch etwas dafür opfern. Wenn man einen guten Partner hat, mit dem man die Gefühle teilen kann und der einen versteht und im Haushalt und in der Familie hilft, unabhängig davon, ob er im selben Unternehmen arbeitet oder nicht, ist alles leichter. Man muss dem Herzen folgen und beharrlich sein, denn Frauen können alles erreichen.